Kohlrouladen sind ein Klassiker der deutschen Küche. Viele Restaurants servieren die saftigen Leckerbissen und auch zu Hause werden sie gerne gegessen. Doch Kohlrouladen haben den Ruf, aufwendig in der Zubereitung zu sein. Mit den richtigen Tipps und Tricks klappt es aber einfach und gelingt jedem.

Wie Profis Kohlrouladen wickeln

Bestellt man Kohlrouladen im Restaurant, könnte man glatt grün vor Neid werden: Die Rouladen sind perfekt gewickelt, alles ist gleichmäßig, nirgends sind Risse zu erkennen, die Füllung ist dort, wo sie sein soll. Doch wie gelingt den Profis dieses Meisterwerk? Ganz einfach: Mit viel Übung und ein paar gelernten Handgriffen:

  • Der Kohl wird halbiert und der Strunk herausgeschnitten. So lösen sich die Blätter schon von ganz alleine, ein Einreißen ist kaum möglich.
  • Die schönsten, größten Blätter werden herausgesucht und in kochendem Salzwasser ein paar Minuten blanchiert.
  • Danach werden die Kohlblätter kalt abgeschreckt und mit einem einfachen Trick noch geschmeidiger gemacht: Die Kohlblätter werden auf ein großes Schneidbrett gelegt und wie ein Teig mit dem Teigroller vorsichtig bearbeitet. Durch das mehrmalige Rollen über das Kohlblatt wird dieses weicht und formbar, ohne einzureißen.
  • Danach werden je zwei schöne Kohlblätter überlappend aufeinandergelegt. Die Hackmasse am unteren Ende verteilen, die Seiten der Blätter einklappen, wie bei einem Strudel und die Kohlblätter dann fest aufrollen. Profis verwenden dafür gerne Küchentücher – ebenfalls wie beim Strudelteig aufrollen.

Wickelt man die Kohlblätter mit Hilfe von Küchentüchern auf, werden sie noch kompakter. Danach werden die Kohlrouladen mit einem Küchengarn zusammen gebunden, angebraten und geschmort.

Kohlrouladen wickeln – Anleitung und Tipps

Kohlrouladen wickeln

Nicht alles, was die Profis machen, ist auch im Haushalt notwendig. Aber einige der Tipps erleichtern die Zubereitung der Kohlrouladen. In jedem Fall sollte der Strunk zu Beginn heraus geschnitten werden. So vermeidet man Risse. Auch das Blanchieren der Blätter ist unerlässlich. Fünf Minuten im kochenden Salzwasser reichen hierfür aus.

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Die Nachbearbeitung mit dem Teigroller ist kein Muss – die Kohlblätter lassen sich ohne Strunk und blanchiert auch so gut zusammenrollen. Viele schrecken vor dem Zusammenbinden zurück. Auch das ist nicht unbedingt notwendig. Verwendet man große, feste Blätter, können die Kohlrouladen auch mit Küchenspießen aus Holz oder Metall zusammengehalten werden.

Wichtig ist es, die Kohlrouladen danach direkt in die heiße Pfanne zu legen und zwar mit der Nahtseite nach unten. So sollten sie ein paar Minuten liegen gelassen werden, ohne sie zu bewegen. Durch die Hitze „verschweißt“ die Naht, danach können die Kohlrouladen gut umgedreht und von allen Seiten angebraten werden. Beim anschließenden Schmoren sollte die Nahtseite dann wieder nach unten gerichtet sein. So bleiben die Rouladen gut in Form und lösen sich nicht.

So lassen sie sich wickeln

Das Wickeln der Kohlrouladen erfordert weitaus weniger Fingerspitzengefühl, als man glauben mag. Wer die wesentlichen Tricks beachtet, wird keine Probleme bei der Zubereitung haben:

  • Große, feste Kohlblätter verwenden. Je größer die Blätter, desto einfacher das Wickeln.
  • Keine Blätter verwenden, die eingerissen sind oder am Rand Risse haben. Das bedeutet nur Ärger.
  • Die Menge der Hackfüllung gut abschätzen oder gleich mit einem Esslöffel richtig abmessen. Nicht zu viel Masse auf das Kohlblatt geben, sondern gerade so viel, das maximal ein Drittel bedeckt ist – besser noch ein Viertel.
  • Die Hackmasse am unteren Ende der Kohlblätter platzieren, dabei links, rechts und unten einen kleinen Rand freilassen. Die Enden links und rechts einklappen, festhalten und die Roulade direkt von unten aufrollen. Wenn die Finger beider Hände richtig platziert sind, bleibt alles dort, wo es sein soll.
  • Es hilft, die Hackmasse vorher schon etwas zu formen und nicht einfach auf das Kohlblatt zu klecksen. Am besten formt man, ähnlich wie bei Frikadellen eine Kugel und drückt sie dann seitlich flach, sodass eine längliche Form entsteht. Diese lässt sich einfacher einrollen.
  • Immer darauf achten, dass die Nahtseite unten liegt. So kann sich nichts lösen, auch dann nicht, wenn die Kohlrouladen noch etwas warten müssen, bevor sie in die heiße Pfanne kommen.
  • Das Abbinden mit Garn ist einfacher als das Fixieren mit Küchenspießen. Dabei kann viel schief gehen, insbesondere besteht immer die Gefahr, dass die Blätter dabei einreißen und die ganze Mühe umsonst war.
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Kohlrouladen ohne Wickeln und Garn

Kohlrouladen lassen sich noch schneller zubereiten, wenn man aufs Wickeln verzichtet und die Zutaten einfach zu einem guten Teig verarbeitet. Das Geschmackserlebnis bleibt dasselbe, die Optik ist natürlich anders. Aber beim Essen geht es nicht immer ums Aussehen, daher ist die blitzschnelle, unkomplizierte Variante für Kohlrouladen ohne Wickeln ebenfalls nicht zu verachten. Hierfür einfach

  • Kohl zerkleinern, 10 bis 15 Minuten blanchieren, abtropfen und kurz auskühlen lassen.
  • Kohl mit klein geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch und dem Hack mischen und gut würzen.
  • Mit angefeuchteten Händen zu Frikadellen oder Rouladen formen, in einer Pfanne scharf anbraten, in eine Auflaufform geben, Suppe angießen und im heißen Ofen bei 180 Grad für 50 Minuten backen.